Leseprobe 1 zu CON DOM

 

……………

Ich holte eine Grafik auf den Schirm meines Notebooks. Man konnte schön sehen, wie die Zahl der infizierten Menschen wuchs, über die Jahre hin. Dies ergab eine konkav, bogenförmig ansteigende Kurve. Es gab eine weitere Kurve, die etwa parallel verlief: Die der Todesfälle. Kati nickte.

„Aber, wie das bei Kurven und Statistiken so ist“, sagte ich, „die Zeit lässt die Zahl der Infizierten und der Toten gleichmäßig steigen. Je länger die Menschen schon infiziert sind und je mehr es sind, desto mehr und rascher sterben sie. Wenn aber der Nachschub, will ich mal sagen ausbleibt oder weniger wird, weil immer mehr junge Frauen auf der Benutzung eines Kondoms bestehen, dann sterben weiterhin zwar die älteren Infizierten, aber die jungen werden weniger.“

„Du meinst“ sagte Kati „die Steilheit deiner e-Funktions-Kurve ändert nimmt ab.“

Ich konnte nur hörbar ausatmen und sie staunend ansehen.

„Ja und weiter“ drängte sie.

„Wenn wir erreichen, dass es immer weniger neu Infizierte gibt, weil es statistisch schwieriger wird, sich, trotz einfach so drauf los, das heißt ohne Kondom, zu infizieren, dann nimmt die Zahl der Infizierten und der Toten letztlich ab. Und es kommt, rein rechnerisch so weit, dass die Zahl der Geburten nicht bereits infizierter Kinder die Absterberate an Aids übersteigt. Ein Volk, ein Stamm könnte so nicht ausgerottet werden, sondern wieder wachsen und erhalten bleiben.“

„Das setzt aber voraus, mein Lieber“, sagte Kati, „dass Kondome konsequent angewendet würden, wenn man nur Sex haben will oder haben muss, soll man ruhig sagen, auch von denen, die bereits infiziert sind, damit eben das Virus nicht auf den vielleicht noch nicht infizierten Partner übertragen wird.“

„Richtig“

„Das setzt weiter voraus, dass natürlich, um den Stamm oder das Volk zu erhalten, wie du sagst, Paare auch ohne Kondom miteinander schlafen müssen, um das so zu formulieren, um eben die Kurve der gesunden Geburten ansteigen zu lassen.“

„Weiter richtig“ meinte ich.

„Natürlich dürfte zum Beispiel ein infizierter Mann mit einer nichtinfizierten Frau kein Kind zeugen wollen, weil er die Frau dabei mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit anstecken, infizieren würde.“

„Auch richtig“.

„Das heißt also letztlich, dass ein HIV-positiver, egal ob Mann oder Frau, egal, ob er getestet ist oder nicht, zwar nicht auf Sex aber auf Zeugung und kondomfreien Sex verzichten müsste.

„Ja, das ist richtig“.

„Aber wie weiß zum Beispiel ein nicht Getesteter, ob er positiv ist oder nicht?“

„Sehr einfach: Er ist HIV-positiv, so lange er nicht getestet ist. Ist er getestet und negativ, fällt er aus diesem, ich will mal sagen Planspiel heraus. Zwei Menschen, Mann und Frau will ich einmal sagen, sind, sagen wir, wenn der Test acht Wochen nach der letzten Ansteckungsmöglichkeit negativ ist, auch negativ und ihre Kinder werden es sein und sie können hunderte von ihnen zeugen. Theoretisch, meine ich jetzt.“

„Aber es werden sich garantiert nicht alle jungen Menschen in Afrika an die Empfehlung von Kondomen halten, vorausgesetzt, dass sie eine solche jemals erreicht. Was dann?“

„Dann wird es immer wieder Fälle von Aids geben. Doch wenn immer mehr junge Leute sich so verhalten wie wir gesagt haben und Kondome benutzen, von mir aus bis die Welt aidsfrei ist, werden sich zumindest die Infektion und die Krankheit in höhere Alter verlagern. Die Neuinfektion wird schwieriger und, ab hier müsste ich mich bereits wiederholen.“

„Es ist interessant, wie du das darlegst“ sagte Kati und ich fühlte mich etwas geschmeichelt. „Nur, wie funktioniert das in der Realität? Soll man in Afrika an jede nicht einmal vorhandene Bahnstation ein großes Plakat stellen mit: „Mach’s mit“ und so weiter? Wer bezahlt das, wer bezahlt die Kondome, wer verteilt sie? Wer macht sie sozusagen schick?“

„Ich will nicht sagen dass das nicht mein Problem ist, Kati, aber wenn ich mich schon einmal mit einer Sache befasst habe, dann vielleicht etwas gründlicher als es für den Hausgebrauch ausreichend ist. Also, was glaubst du dass unsere Regierung dazu bewegt, die genannten Plakate überall aufzustellen? Weil es billiger kommt, diese Plakate zu finanzieren, weil man ihren Erfolg in etwa kalkulieren kann, was immer noch billiger kommt als Millionen von Dahinsiechenden, Arbeitsunfähigen, Pflegebedürftigen in Krankenhäusern oder letztlich in Ghettos auf Kosten der immer kleiner werdenden Allgemeinheit zu Tode zu bringen.“

Ich überlegte kurz. „Ich habe einmal einen Film gesehen, er hieß Pretty Woman, mit Julia Roberts und dem Richard Geere. Die Dame hat eine Prostituierte gespielt, die ihrem Freier eine Auswahl verschiedenfarbiger Kondome präsentierte, was dieser gar nicht wollte. Er wollte gar nichts. Es scheint also so etwas wie ein freundliches Entgegenkommen zu geben, zumindest im Film und in der westlichen Welt. Mehr kann ich dazu nicht sagen, weil ich in dem Milieu nicht sehr bewandert bin.“

„Heißt das, du willst den Schwarzen erst einmal diesen Film zeigen“ spottete Kati leichthin.

„Nun nicht gerade, aber ich erinnere mich auch daran, wie es Mitte der neunziger Jahre in Osteuropa, besonders in Russland, als man nicht mehr Ostblock, sondern sozusagen frei war, hieß: Die Prostituierten dort machen es ohne. Sie lachen nur. Bei ihnen sei alles Natur, echt. Da blühte das Geschäft. Inzwischen ist von echt und Natur nicht mehr die Rede, man kennt und hat AIDS.“

„Ist ja gut“ sagte Kati, „mich brauchst du nicht zu überzeugen. Ich bin sicher, dass, wie du ja recherchiert hast, eine gewisse Sexualaufklärung auch schon in Afrika Erfolge gezeitigt hat. Mich brauchst du nicht zu bekehren. Aber warum glaubst du wohl, dass man gerade mich zu einem ersten Kontakt mit dir geschickt hat?“

Ich sah sie etwas verständnislos an.

„Hast du nicht etwas von Faith based Organisations gesagt, die den Gebrauch von Kondomen ablehnen? Weißt du nicht, dass die katholische Kirche nicht nur gegen jede Form der Empfängnisverhütung ist, besonders aber gegen Kondome. Die Kirche, die um jeden abgehenden Fötus jammert und keinerlei Gewissen hat wenn Millionen kranker, verhungerter und verwaister Kinder, wenn junge Frauen und Männer sterben, anstatt jede noch so kleine Chance und Hilfe zu akzeptieren?“

Ich konnte sie nur ruhig ansehen: „Das weiß ich längst, aber, wozu sollte ich mit einer Theologin darüber reden?“

„Gerade mit einer Theologin, vielleicht einer ehemaligen, aber einer, die die Schliche, die Selbstgefälligkeit, Dummheit, die bewusste und unbewusste Verlogenheit dieser ganzen Banden kennt. Ich kenne die Rabulistik, die Verdrehtheit, die offensichtlich jede Hirnwindung noch einmal verwinden möchte. Der Mensch ist nichts wert, vielleicht die Seele oder die Kirche selbst. Und um keinen Deut besser sind die Faith based Banditen, wie ein Bush oder die Leute, die nur trusten in god, und unter Trust nur ein Firmen- und Geldimperium verstehen, das nichts mit vertrauen in eine gute Sache zu tun hat.“

Kati war in Rage und sie imponierte mir. Ich wollte sie eher beruhigen, denn, was hätte sie denn tun können, außer sich aufzuregen. Deshalb fragte ich sie:

„Was willst du machen? Kannst du etwas tun und was? Ist jemand daran interessiert, dass sich hier etwas ändert? Gibt’s nicht noch genügend Neger?“

„Ach“ sagte sie ärgerlich, „du weißt genau, dass du selbst nicht so denkst wie du jetzt redest. Aber darüber müssen wir nicht diskutieren. Wir müssen handeln. Medikamente werden wir weiter brauchen, für die, denen kein Kondom mehr hilft, die infiziert sind. Also Boehringer und Co. angehen. Wir müssen versuchen die Industrie, die politisch gestützt ist, diese Faith based money makers, aus dem Geschäft zu bringen. Wir müssen bewirken, dass es vernünftige Regierungen in den Ländern gibt, die eine Sexualaufklärung zulassen und fördern und die vor allem jede Religion, die allenfalls Trost spendet und moralisiert, hinauswirft aus dem Land. Wir brauchen viel Geld. Ich glaube nur, es wird alles schief gehen.“

 

 

Leseprobe 2  zu  Nur Mensch, nur Kreatur. Vorwort

 

Wenn man anfängt nachzudenken, nachzudenken überhaupt, noch gar nicht über etwas besonderes, über kein besonderes Thema, nur so, dann fragt man sicher unwillkürlich, warum das so ist, warum es so sein muss und nicht anders. Es ist unwichtig über welchen Gegenstand man zu denken beginnt. Das kann ein riesiges Gedankengebäude sein, ein Staat mit all seinen diversen Einrichtungen und wie und warum diese so funktionieren, oder warum ein Hund in der Sommershitze hechelt. Was ist ein Hund, was ist hecheln? Was ist Sommershitze, was Hitze, was Temperatur? Woher kommt diese und seit wann gibt es sie?

 

Aber vielleicht ist dies alles unsinnig, schon das Nachdenken. Und wenn schon: Kann man das nicht berufsmäßigen Denkern überlassen oder einfach eine Kapazität fragen? Das kann man schon. Aber berufsmäßige Denker sind Philosophen, die jedoch in den seltensten Fällen nach- meistens vordenken. Und das ist grässlich. Da wird allenfalls gefragt ob die eigene Vorstellung von den Dingen richtig ist und argumentiert mit diesen Vorstellungen, was man einen Zirkelschluss nennt oder man beruft sich auf die höhere Instanz X. Es wird einem von einem „großen Denker“ vorgedacht und man hat es zu glauben oder kann sich bestenfalls in einen Streit der Philosophen untereinander einmischen. Und wie ist das mit der Kapazität? Ist das jemand, der eine Sache zu Ende gedacht hat? Wenn ja, dann soll man ihn vergessen, denn zu Ende kann man nie denken, allenfalls glauben. Um letzteres wird es sehr viel gehen, aber das ist ja der eigentliche Text dieser – ich nenne sie so – Arbeit.

…………

Ich habe da ein wunderbares Buch von Richard P. Feynman – keine Angst, denn jetzt fange nicht auch ich an, mich auf Kapazitäten zu berufen – in die Hände bekommen, meine Tochter hat es mir geschenkt. Feynman war Physiker, starb mit 70 Jahren, hatte den Nobelpreis für Physik erhalten und an der Herstellung der ersten Atombombe mitgearbeitet. Als er letzteres tat, war er noch jung, noch nichteinmal promoviert. Er hat auch dafür nicht den Nobelpreis erhalten, sondern für ganz andere Entdeckungen auf dem Gebiet der Quantenfeldtheorien. Feynman ging gerne in Nachtclubs, hatte sich rührend um seine erste Frau, die an Tuberkulose erkrankt war und starb, gesorgt. Er reiste in der Welt, hatte einen Sohn, hielt, heute noch legendäre, Vorlesungen für Studenten: Er war ein Mensch.

………….

Woher kommen wir? Wer sind wir? Wo sind wir und ist das von irgendeiner Bedeutung? Was heißt eigentlich wir? Wahrscheinlich sind diese Fragen – ohne, dass sie anders gestellt werden könnten – als Folge einer fast unvermeidlichen, anthropozentrischen Einstellung schon in ihrem Ansatz falsch. Ohne diese Einstellung wären sie bedeutungslos. Doch man muss wohl, um darüber überhaupt nachdenken zu können, einen Ausgangs- oder Standpunkt definieren, der Antworten erst zulässt.

……….

Ich will und muss nun, scheinbar abrupt, zu den eher physikalischen Zuständen auf der Erde zurückkehren. Es ging zuletzt darum, dass die ultraviolette Strahlung fast lebensfeindlich auf die Erde einwirkt. Aminosäuren können daher nur im Wasser beständig bleiben, und durch die Fotosynthese konnte gasförmiger, freier Sauerstoff entstehen. Doch zunächst wieder einmal, sehr, sehr vereinfacht dargestellt: Welche Wesen waren oder lebten da im Wasser, was ist die Fotosynthese und wie geht es weiter?

 

Wir wissen bereits, dass DNA- und RNA-Moleküle im Wasser waren. Ob nun durch eher zufällige Veränderungen in der DNA veranlasst über die RNA bestimmte Nukleinsäuren und Zucker, eben organische Substanzen, sich zu Membranen umformten (man kann dies heute auch in der Chemieindustrie machen) oder ob der Vorgang etwas anders verlief, ist nicht entscheidend. Jedenfalls entstanden Gebilde mit einer sie umgebenden, abgrenzenden und schützenden Membran. Es entstanden Zellen. Dass diese Vorgänge auch in Jahrmillionen abliefen, daran sei nur nebenbei erinnert.

 

 

 

Leseprobe 3 zu Kardinal Cliniatos Abendessen in Rom

 

…………………

Eusebio, Kardinal Cliniatos Sekretär, hatte im Tre Mulini angerufen und einen Tisch für den Kardinal bestellt. Natürlich für zwei Personen, denn er, Eusebio, musste ja mit essen.

 

Ein Comedone bin ich, meinte Eusebio in sich hinein.

 

Im Tre Mulini saß man gut. Die Dachterrasse windgeschützt, mit einem Blick über die Dächer, mit Pinien vom Celio und noch einem Stück der aufragenden Mauer des Kolosseums. Und das Essen! Eusebio wurde schwindlig bei dem Gedanken an die Antipasti, die Paste - Paste nämlich, Paste, nicht Pasta. Ein wenig Öl, feinstes, ohne die Spur Bitternis, die sonst die teuren Öle auszeichnen soll. Nur dieses Öl mit ein paar Pilzen zwischen den Fettucine. Funghi porcini angeblich. Aber welche Funghi! Wo mögen die Fichten oder Eichen unter denen sie wuchsen stehen ? Wenn Funghi porcini unter Palmen wüchsen, müssten es die vom Paradies gewesen sein; denn nur Pilze, die dort wuchsen, könnten so schmecken. Immer nur ein wenig aß er, Eusebio, davon.

 

Sein Chef, Clinato, aß mehr, wie auch bei den Trüffeln, wenn sie im Herbst zu irgend einem Besuch, den der Kardinal schon Monate vorher vereinbart hatte, in der Langhe waren. Er, Eusebio, mochte diesen aufdringlichen Trüffelgeschmack gar nicht so recht. Er hätte dies aber nie gesagt. Trüffel nicht zu mögen, hätte die Karriere kosten können.

 

Aber diese Fettucine mit den Funghi! Auch die Pappardelle mit der Hasenleber! Aber die Funghi! Dann noch Gnocchi, ganz wenige, mit Butter, dieses Mal ohne Öl, mit einer Glasur von mildestem Gorgonzola! Dies alles nach den lauwarmen Krebsschwänzen in einer Marinade aus Minze, Aglio und Lorbeer! Eusebio musste schlucken, mehrmals. An das andere Essen konnte er gar nicht mehr denken.

………….

"Waren Sie Priester? Verfehlung im Amt? Entlassen, kein Kloster, keine Versorgung? Wenden Sie sich an meinen Sekretär, morgen. Er kann Ihnen vielleicht weiter helfen. Äh, noch ein paar Gnocchi bitte!"

 

"Aber nein, das ist es nicht", meinte der Kellner, während er vorlegte. "Konstantin, Constantinus, nicht Constantius, das ist, wie Sie ja wissen die Verwandtschaft. Ich bin eben nicht gewohnt mich vorzustellen. Welcher Augustus -Sie sagen jetzt Kaiser - stellt sich vor? Wem? Wenn ich überhaupt mit jemandem rede, dann, ja mit meinesgleichen? Mit einem Fachmann? Sie wissen ja, dass ich Pontifex maximus war, auch war, neben meinem Rang als Augustus. Über mir gab es niemanden, wenigstens zuletzt. Konstantin der Große! So habt allerdings Ihr mich getauft. Nun wollte ich eben ein einziges Mal mit einer höheren Charge der Gesellschaft, die ich hoffähig machte, reden".

 

Der Kardinal sah ihn an. Er griff nach seinem Glas, um einen Schluck zu nehmen und trank noch ein Glas Wasser hinterher.

 

Leseprobe 5 zu „Der Schönen Imperia gewidmet“

 

……..

Also gut, es muss ja lustig gewesen sein, in Konstanz. Dass die 6000-Einwohnerstadt die mehr als 70 000 Gäste beherbergen musste, war verständlicherweise schwierig. Da musste man schon nachts, auch tagsüber, bestimmt aufeinander liegen, selbst wenn man in den schönen Bürgerhäusern und nicht in finsteren Klöstern einquartiert war. Und außerdem war die ständige Teilnahme an Streitgesprächen und Wahlen so anstrengend, dass man Abstand vom geistlichen Geschäft brauchte, sozusagen einen Puffer zwischen Gott und der Welt und das war eben der Puff.

Doch war dies, wie es heute heißt, das allzu Menschliche dabei. So blieb nach dem Konzil ein Schimpfwort: "ain concilium kind" übrig. Arme Kinder eben, für die nichteinmal das Geld aus den Opferstöcken gedacht war.

 

Und, wie die Schöne Imperia sagte – und dabei beruft sie sich auf die heutige Darstellung der Geschehnisse von damals – „gab es auch schlimme Auswüchse: Zwei bedeutende Männer der böhmischen Reformation wurden während des Konzils in Konstanz lebendig verbrannt: Johannes Hus und Hyronimus von Prag.“ Ach wie niedlich, sagte die Schöne Imperia noch, Auswüchse, bevor ihr eiserne Tränen über das Betonantlitz liefen.

 

 

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Leseprobe 1 zu CON DOM

Leseprobe 1 zu CON DOM

 

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Ich holte eine Grafik auf den Schirm meines Notebooks. Man konnte schön sehen, wie die Zahl der infizierten Menschen wuchs, über die Jahre hin. Dies ergab eine konkav, bogenförmig ansteigende Kurve. Es gab eine weitere Kurve, die etwa parallel verlief: Die der Todesfälle. Kati nickte.

„Aber, wie das bei Kurven und Statistiken so ist“, sagte ich, „die Zeit lässt die Zahl der Infizierten und der Toten gleichmäßig steigen. Je länger die Menschen schon infiziert sind und je mehr es sind, desto mehr und rascher sterben sie. Wenn aber der Nachschub, will ich mal sagen ausbleibt oder weniger wird, weil immer mehr junge Frauen auf der Benutzung eines Kondoms bestehen, dann sterben weiterhin zwar die älteren Infizierten, aber die jungen werden weniger.“

„Du meinst“ sagte Kati „die Steilheit deiner e-Funktions-Kurve ändert nimmt ab.“

Ich konnte nur hörbar ausatmen und sie staunend ansehen.

„Ja und weiter“ drängte sie.

„Wenn wir erreichen, dass es immer weniger neu Infizierte gibt, weil es statistisch schwieriger wird, sich, trotz einfach so drauf los, das heißt ohne Kondom, zu infizieren, dann nimmt die Zahl der Infizierten und der Toten letztlich ab. Und es kommt, rein rechnerisch so weit, dass die Zahl der Geburten nicht bereits infizierter Kinder die Absterberate an Aids übersteigt. Ein Volk, ein Stamm könnte so nicht ausgerottet werden, sondern wieder wachsen und erhalten bleiben.“

„Das setzt aber voraus, mein Lieber“, sagte Kati, „dass Kondome konsequent angewendet würden, wenn man nur Sex haben will oder haben muss, soll man ruhig sagen, auch von denen, die bereits infiziert sind, damit eben das Virus nicht auf den vielleicht noch nicht infizierten Partner übertragen wird.“

„Richtig“

„Das setzt weiter voraus, dass natürlich, um den Stamm oder das Volk zu erhalten, wie du sagst, Paare auch ohne Kondom miteinander schlafen müssen, um das so zu formulieren, um eben die Kurve der gesunden Geburten ansteigen zu lassen.“

„Weiter richtig“ meinte ich.

„Natürlich dürfte zum Beispiel ein infizierter Mann mit einer nichtinfizierten Frau kein Kind zeugen wollen, weil er die Frau dabei mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit anstecken, infizieren würde.“

„Auch richtig“.

„Das heißt also letztlich, dass ein HIV-positiver, egal ob Mann oder Frau, egal, ob er getestet ist oder nicht, zwar nicht auf Sex aber auf Zeugung und kondomfreien Sex verzichten müsste.

„Ja, das ist richtig“.

„Aber wie weiß zum Beispiel ein nicht Getesteter, ob er positiv ist oder nicht?“

„Sehr einfach: Er ist HIV-positiv, so lange er nicht getestet ist. Ist er getestet und negativ, fällt er aus diesem, ich will mal sagen Planspiel heraus. Zwei Menschen, Mann und Frau will ich einmal sagen, sind, sagen wir, wenn der Test acht Wochen nach der letzten Ansteckungsmöglichkeit negativ ist, auch negativ und ihre Kinder werden es sein und sie können hunderte von ihnen zeugen. Theoretisch, meine ich jetzt.“

„Aber es werden sich garantiert nicht alle jungen Menschen in Afrika an die Empfehlung von Kondomen halten, vorausgesetzt, dass sie eine solche jemals erreicht. Was dann?“

„Dann wird es immer wieder Fälle von Aids geben. Doch wenn immer mehr junge Leute sich so verhalten wie wir gesagt haben und Kondome benutzen, von mir aus bis die Welt aidsfrei ist, werden sich zumindest die Infektion und die Krankheit in höhere Alter verlagern. Die Neuinfektion wird schwieriger und, ab hier müsste ich mich bereits wiederholen.“

„Es ist interessant, wie du das darlegst“ sagte Kati und ich fühlte mich etwas geschmeichelt. „Nur, wie funktioniert das in der Realität? Soll man in Afrika an jede nicht einmal vorhandene Bahnstation ein großes Plakat stellen mit: „Mach’s mit“ und so weiter? Wer bezahlt das, wer bezahlt die Kondome, wer verteilt sie? Wer macht sie sozusagen schick?“

„Ich will nicht sagen dass das nicht mein Problem ist, Kati, aber wenn ich mich schon einmal mit einer Sache befasst habe, dann vielleicht etwas gründlicher als es für den Hausgebrauch ausreichend ist. Also, was glaubst du dass unsere Regierung dazu bewegt, die genannten Plakate überall aufzustellen? Weil es billiger kommt, diese Plakate zu finanzieren, weil man ihren Erfolg in etwa kalkulieren kann, was immer noch billiger kommt als Millionen von Dahinsiechenden, Arbeitsunfähigen, Pflegebedürftigen in Krankenhäusern oder letztlich in Ghettos auf Kosten der immer kleiner werdenden Allgemeinheit zu Tode zu bringen.“

Ich überlegte kurz. „Ich habe einmal einen Film gesehen, er hieß Pretty Woman, mit Julia Roberts und dem Richard Geere. Die Dame hat eine Prostituierte gespielt, die ihrem Freier eine Auswahl verschiedenfarbiger Kondome präsentierte, was dieser gar nicht wollte. Er wollte gar nichts. Es scheint also so etwas wie ein freundliches Entgegenkommen zu geben, zumindest im Film und in der westlichen Welt. Mehr kann ich dazu nicht sagen, weil ich in dem Milieu nicht sehr bewandert bin.“

„Heißt das, du willst den Schwarzen erst einmal diesen Film zeigen“ spottete Kati leichthin.

„Nun nicht gerade, aber ich erinnere mich auch daran, wie es Mitte der neunziger Jahre in Osteuropa, besonders in Russland, als man nicht mehr Ostblock, sondern sozusagen frei war, hieß: Die Prostituierten dort machen es ohne. Sie lachen nur. Bei ihnen sei alles Natur, echt. Da blühte das Geschäft. Inzwischen ist von echt und Natur nicht mehr die Rede, man kennt und hat AIDS.“

„Ist ja gut“ sagte Kati, „mich brauchst du nicht zu überzeugen. Ich bin sicher, dass, wie du ja recherchiert hast, eine gewisse Sexualaufklärung auch schon in Afrika Erfolge gezeitigt hat. Mich brauchst du nicht zu bekehren. Aber warum glaubst du wohl, dass man gerade mich zu einem ersten Kontakt mit dir geschickt hat?“

Ich sah sie etwas verständnislos an.

„Hast du nicht etwas von Faith based Organisations gesagt, die den Gebrauch von Kondomen ablehnen? Weißt du nicht, dass die katholische Kirche nicht nur gegen jede Form der Empfängnisverhütung ist, besonders aber gegen Kondome. Die Kirche, die um jeden abgehenden Fötus jammert und keinerlei Gewissen hat wenn Millionen kranker, verhungerter und verwaister Kinder, wenn junge Frauen und Männer sterben, anstatt jede noch so kleine Chance und Hilfe zu akzeptieren?“

Ich konnte sie nur ruhig ansehen: „Das weiß ich längst, aber, wozu sollte ich mit einer Theologin darüber reden?“

„Gerade mit einer Theologin, vielleicht einer ehemaligen, aber einer, die die Schliche, die Selbstgefälligkeit, Dummheit, die bewusste und unbewusste Verlogenheit dieser ganzen Banden kennt. Ich kenne die Rabulistik, die Verdrehtheit, die offensichtlich jede Hirnwindung noch einmal verwinden möchte. Der Mensch ist nichts wert, vielleicht die Seele oder die Kirche selbst. Und um keinen Deut besser sind die Faith based Banditen, wie ein Bush oder die Leute, die nur trusten in god, und unter Trust nur ein Firmen- und Geldimperium verstehen, das nichts mit vertrauen in eine gute Sache zu tun hat.“

Kati war in Rage und sie imponierte mir. Ich wollte sie eher beruhigen, denn, was hätte sie denn tun können, außer sich aufzuregen. Deshalb fragte ich sie:

„Was willst du machen? Kannst du etwas tun und was? Ist jemand daran interessiert, dass sich hier etwas ändert? Gibt’s nicht noch genügend Neger?“

„Ach“ sagte sie ärgerlich, „du weißt genau, dass du selbst nicht so denkst wie du jetzt redest. Aber darüber müssen wir nicht diskutieren. Wir müssen handeln. Medikamente werden wir weiter brauchen, für die, denen kein Kondom mehr hilft, die infiziert sind. Also Boehringer und Co. angehen. Wir müssen versuchen die Industrie, die politisch gestützt ist, diese Faith based money makers, aus dem Geschäft zu bringen. Wir müssen bewirken, dass es vernünftige Regierungen in den Ländern gibt, die eine Sexualaufklärung zulassen und fördern und die vor allem jede Religion, die allenfalls Trost spendet und moralisiert, hinauswirft aus dem Land. Wir brauchen viel Geld. Ich glaube nur, es wird alles schief gehen.“

 

 

Leseprobe 2  zu  Nur Mensch, nur Kreatur. Vorwort

 

Wenn man anfängt nachzudenken, nachzudenken überhaupt, noch gar nicht über etwas besonderes, über kein besonderes Thema, nur so, dann fragt man sicher unwillkürlich, warum das so ist, warum es so sein muss und nicht anders. Es ist unwichtig über welchen Gegenstand man zu denken beginnt. Das kann ein riesiges Gedankengebäude sein, ein Staat mit all seinen diversen Einrichtungen und wie und warum diese so funktionieren, oder warum ein Hund in der Sommershitze hechelt. Was ist ein Hund, was ist hecheln? Was ist Sommershitze, was Hitze, was Temperatur? Woher kommt diese und seit wann gibt es sie?

 

Aber vielleicht ist dies alles unsinnig, schon das Nachdenken. Und wenn schon: Kann man das nicht berufsmäßigen Denkern überlassen oder einfach eine Kapazität fragen? Das kann man schon. Aber berufsmäßige Denker sind Philosophen, die jedoch in den seltensten Fällen nach- meistens vordenken. Und das ist grässlich. Da wird allenfalls gefragt ob die eigene Vorstellung von den Dingen richtig ist und argumentiert mit diesen Vorstellungen, was man einen Zirkelschluss nennt oder man beruft sich auf die höhere Instanz X. Es wird einem von einem „großen Denker“ vorgedacht und man hat es zu glauben oder kann sich bestenfalls in einen Streit der Philosophen untereinander einmischen. Und wie ist das mit der Kapazität? Ist das jemand, der eine Sache zu Ende gedacht hat? Wenn ja, dann soll man ihn vergessen, denn zu Ende kann man nie denken, allenfalls glauben. Um letzteres wird es sehr viel gehen, aber das ist ja der eigentliche Text dieser – ich nenne sie so – Arbeit.

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Ich habe da ein wunderbares Buch von Richard P. Feynman – keine Angst, denn jetzt fange nicht auch ich an, mich auf Kapazitäten zu berufen – in die Hände bekommen, meine Tochter hat es mir geschenkt. Feynman war Physiker, starb mit 70 Jahren, hatte den Nobelpreis für Physik erhalten und an der Herstellung der ersten Atombombe mitgearbeitet. Als er letzteres tat, war er noch jung, noch nichteinmal promoviert. Er hat auch dafür nicht den Nobelpreis erhalten, sondern für ganz andere Entdeckungen auf dem Gebiet der Quantenfeldtheorien. Feynman ging gerne in Nachtclubs, hatte sich rührend um seine erste Frau, die an Tuberkulose erkrankt war und starb, gesorgt. Er reiste in der Welt, hatte einen Sohn, hielt, heute noch legendäre, Vorlesungen für Studenten: Er war ein Mensch.

………….

Woher kommen wir? Wer sind wir? Wo sind wir und ist das von irgendeiner Bedeutung? Was heißt eigentlich wir? Wahrscheinlich sind diese Fragen – ohne, dass sie anders gestellt werden könnten – als Folge einer fast unvermeidlichen, anthropozentrischen Einstellung schon in ihrem Ansatz falsch. Ohne diese Einstellung wären sie bedeutungslos. Doch man muss wohl, um darüber überhaupt nachdenken zu können, einen Ausgangs- oder Standpunkt definieren, der Antworten erst zulässt.

……….

Ich will und muss nun, scheinbar abrupt, zu den eher physikalischen Zuständen auf der Erde zurückkehren. Es ging zuletzt darum, dass die ultraviolette Strahlung fast lebensfeindlich auf die Erde einwirkt. Aminosäuren können daher nur im Wasser beständig bleiben, und durch die Fotosynthese konnte gasförmiger, freier Sauerstoff entstehen. Doch zunächst wieder einmal, sehr, sehr vereinfacht dargestellt: Welche Wesen waren oder lebten da im Wasser, was ist die Fotosynthese und wie geht es weiter?

 

Wir wissen bereits, dass DNA- und RNA-Moleküle im Wasser waren. Ob nun durch eher zufällige Veränderungen in der DNA veranlasst über die RNA bestimmte Nukleinsäuren und Zucker, eben organische Substanzen, sich zu Membranen umformten (man kann dies heute auch in der Chemieindustrie machen) oder ob der Vorgang etwas anders verlief, ist nicht entscheidend. Jedenfalls entstanden Gebilde mit einer sie umgebenden, abgrenzenden und schützenden Membran. Es entstanden Zellen. Dass diese Vorgänge auch in Jahrmillionen abliefen, daran sei nur nebenbei erinnert.

 

 

 

Leseprobe 3 zu Kardinal Cliniatos Abendessen in Rom

 

…………………

Eusebio, Kardinal Cliniatos Sekretär, hatte im Tre Mulini angerufen und einen Tisch für den Kardinal bestellt. Natürlich für zwei Personen, denn er, Eusebio, musste ja mit essen.

 

Ein Comedone bin ich, meinte Eusebio in sich hinein.

 

Im Tre Mulini saß man gut. Die Dachterrasse windgeschützt, mit einem Blick über die Dächer, mit Pinien vom Celio und noch einem Stück der aufragenden Mauer des Kolosseums. Und das Essen! Eusebio wurde schwindlig bei dem Gedanken an die Antipasti, die Paste - Paste nämlich, Paste, nicht Pasta. Ein wenig Öl, feinstes, ohne die Spur Bitternis, die sonst die teuren Öle auszeichnen soll. Nur dieses Öl mit ein paar Pilzen zwischen den Fettucine. Funghi porcini angeblich. Aber welche Funghi! Wo mögen die Fichten oder Eichen unter denen sie wuchsen stehen ? Wenn Funghi porcini unter Palmen wüchsen, müssten es die vom Paradies gewesen sein; denn nur Pilze, die dort wuchsen, könnten so schmecken. Immer nur ein wenig aß er, Eusebio, davon.

 

Sein Chef, Clinato, aß mehr, wie auch bei den Trüffeln, wenn sie im Herbst zu irgend einem Besuch, den der Kardinal schon Monate vorher vereinbart hatte, in der Langhe waren. Er, Eusebio, mochte diesen aufdringlichen Trüffelgeschmack gar nicht so recht. Er hätte dies aber nie gesagt. Trüffel nicht zu mögen, hätte die Karriere kosten können.

 

Aber diese Fettucine mit den Funghi! Auch die Pappardelle mit der Hasenleber! Aber die Funghi! Dann noch Gnocchi, ganz wenige, mit Butter, dieses Mal ohne Öl, mit einer Glasur von mildestem Gorgonzola! Dies alles nach den lauwarmen Krebsschwänzen in einer Marinade aus Minze, Aglio und Lorbeer! Eusebio musste schlucken, mehrmals. An das andere Essen konnte er gar nicht mehr denken.

………….

"Waren Sie Priester? Verfehlung im Amt? Entlassen, kein Kloster, keine Versorgung? Wenden Sie sich an meinen Sekretär, morgen. Er kann Ihnen vielleicht weiter helfen. Äh, noch ein paar Gnocchi bitte!"

 

"Aber nein, das ist es nicht", meinte der Kellner, während er vorlegte. "Konstantin, Constantinus, nicht Constantius, das ist, wie Sie ja wissen die Verwandtschaft. Ich bin eben nicht gewohnt mich vorzustellen. Welcher Augustus -Sie sagen jetzt Kaiser - stellt sich vor? Wem? Wenn ich überhaupt mit jemandem rede, dann, ja mit meinesgleichen? Mit einem Fachmann? Sie wissen ja, dass ich Pontifex maximus war, auch war, neben meinem Rang als Augustus. Über mir gab es niemanden, wenigstens zuletzt. Konstantin der Große! So habt allerdings Ihr mich getauft. Nun wollte ich eben ein einziges Mal mit einer höheren Charge der Gesellschaft, die ich hoffähig machte, reden".

 

Der Kardinal sah ihn an. Er griff nach seinem Glas, um einen Schluck zu nehmen und trank noch ein Glas Wasser hinterher.

 

Leseprobe 5 zu „Der Schönen Imperia gewidmet“

 

……..

Also gut, es muss ja lustig gewesen sein, in Konstanz. Dass die 6000-Einwohnerstadt die mehr als 70 000 Gäste beherbergen musste, war verständlicherweise schwierig. Da musste man schon nachts, auch tagsüber, bestimmt aufeinander liegen, selbst wenn man in den schönen Bürgerhäusern und nicht in finsteren Klöstern einquartiert war. Und außerdem war die ständige Teilnahme an Streitgesprächen und Wahlen so anstrengend, dass man Abstand vom geistlichen Geschäft brauchte, sozusagen einen Puffer zwischen Gott und der Welt und das war eben der Puff.

Doch war dies, wie es heute heißt, das allzu Menschliche dabei. So blieb nach dem Konzil ein Schimpfwort: "ain concilium kind" übrig. Arme Kinder eben, für die nichteinmal das Geld aus den Opferstöcken gedacht war.

 

Und, wie die Schöne Imperia sagte – und dabei beruft sie sich auf die heutige Darstellung der Geschehnisse von damals – „gab es auch schlimme Auswüchse: Zwei bedeutende Männer der böhmischen Reformation wurden während des Konzils in Konstanz lebendig verbrannt: Johannes Hus und Hyronimus von Prag.“ Ach wie niedlich, sagte die Schöne Imperia noch, Auswüchse, bevor ihr eiserne Tränen über das Betonantlitz liefen.

 

 

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